Schwerbehindertenvertretungen SBV in der Transformation – Teilhabe sichern in Zeiten des Wandels

Der Arbeitskreis der Schwerbehindertenvertretungen (SBV) aus Salzgitter und Peine hat sich vom 20. bis 22. August 2025 zu einer intensiven Klausurtagung getroffen.

SBV in der Transformation - Teilhabe sichern in Zeiten des Wandels

26. August 2025 26. August 2025


Im Mittelpunkt stand die Frage, wie sich die tiefgreifenden betrieblichen Transformationsprozesse auf Beschäftigte mit Schwerbehinderung auswirken – und wie die SBV ihre Teilhabe am Arbeitsleben aktiv und nachhaltig sichern kann.

In Deutschland leben rund 8 Millionen Menschen mit einer Schwerbehinderung (Grad der Behinderung ab 50). Etwa 3,1 Millionen von ihnen sind im erwerbsfähigen Alter zwischen 16 und 65 Jahren. Viele stoßen auf erhebliche Barrieren bei der Teilhabe am Arbeitsleben. Trotz abgeschlossener Ausbildung sind Menschen mit Schwerbehinderung deutlich häufiger von Arbeitslosigkeit betroffen. Auch im Berufsalltag begegnen sie unnötigen Hürden – sei es beim Bewegen, Hören, Sehen oder durch chronische Erkrankungen und psychische Belastungen.


SBV in der Transformation – Teilhabe sichern in Zeiten des Wandels

Der Arbeitskreis stellte sich daher zentrale Fragen:
Wie kann Teilhabe am Arbeitsleben gelingen - gerade in Zeiten der Transformation?

Wie müssen die Präventions- und Stellenbesetzungsverfahren nach SGB IX gestaltet sein, damit Menschen mit Schwerbehinderung auch in der Arbeitswelt von morgen ihren Platz finden?

Im Fokus stand dabei nicht die Einschränkung, sondern die Kompetenz und das Potenzial der Beschäftigten. Was bedeutet es beispielsweise für Kolleg*innen mit Schwerbehinderung, wenn die Fertigung bei Volkswagen in Salzgitter auf Batterieproduktion unter Reinraumbedingungen umgestellt wird? Oder: Wo finden sie ihren Platz in den Betrieben der Salzgitter AG, wenn auf CO₂-arme Produktion umgestellt wird und der Personalbedarf sinkt? Welche Rolle spielen Qualifizierungsangebote und Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben?

Ein zentrales Ergebnis der Tagung:
Es braucht engagierte, gut qualifizierte und durchsetzungsstarke Schwerbehindertenvertretungen, die sich einmischen und ihre Stimme für ein inklusives Arbeitsleben erheben!

Was es hingegen nicht braucht: Überflüssige Debatten über die Abschaffung des Acht-Stunden-Tags – weder für Menschen mit noch ohne Behinderung.